Die Koordination der Arbeitspakete in Modul B hat zum Ziel, die Vernetzung innerhalb des Moduls und mit den anderen Modulen zu verstärken. Dazu werden jährliche Modultreffen abgehalten, um sich über den Stand der Arbeitspakete auszutauschen. Die Ergebnisse werden dann vom Koordinator auch bei den Treffen der anderen Module vorgestellt. Die dort präsentierten, für Modul B relevanten Ergebnisse werden an Modul B weitergeleitet. Der Koordinator bewertet die Ergebnisse und Erkenntnisse aus Modul B dahingehend, wie und ob sie für den Einbau in das MiKlip-Vorhersagesystem geeignet sind, was mit der MiKlip Steuerungsgruppe abgesprochen wird.
Ein weiteres Ziel von B-Koordination ist die Verbesserung des Prozessverständnisses von Extremereignissen. Dazu werden Simulationen mit dem MiKlip-Vorhersagesystem auf Perioden extremen Wetters wie z.B. Hitzeperioden untersucht. Es soll geklärt werden, welche großräumigen atmosphärischen Prozesse nötig sind, damit es zu solchen Extremereignissen kommen kann. Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung der Vorhersagbarkeit dieser Ereignisse. Dabei soll auch der Einfluss dekadischer Variabilität betrachtet werden, d.h. es ist zu klären, ob Prozesse dekadischer Variabilität auch einen Einfluss auf Extremereignisse haben und ob es eine Häufung von Extremereignissen in bestimmten Dekaden gibt.
Bei der Untersuchung der Prozesse, die zu Extremereignissen führen, lag der Fokus auf dem Einfluss des Nordatlantiks auf Europa. Im Winter wird das Wettergeschehen in Europa vorwiegend durch die Nordatlantische Oszillation (NAO) bestimmt. Diese hat einen stärkeren Einfluss auf die Minimal- als auf die Maximaltemperatur, wobei die Effekte am größten über Nordeuropa sind. Für den Niederschlag zeigen sich die stärksten Auswirkungen über der Iberischen Halbinsel und Norwegen. Betrachtet man Schneefall und Schneebedeckung, zeigt sich der größte Einfluss über Südskandinavien und den Baltischen Staaten bis Norddeutschland. Dem gegenüber zeigt der Index für die Sommer-Nord-Atlantik-Oszillation (SNAO) nur eine sehr schwache Übereinstimmung mit den Temperatur- und Niederschlagsextremen. Zusätzliche Untersuchungen zeigen, dass die wesentlichen Ergebnisse nicht von der Modellauflösung beeinflusst werden.
Des Weiteren wurde der Einfluss der Atlantischen Multidekadischen Variabilität (AMV) auf Europa untersucht. Dabei zeigen sich für Maximal- und Minimaltemperatur, sowohl im Sommer als auch im Winter, recht einheitliche Muster für die warme und die kalte Phase der AMV. Bei der warmen AMV kommt es zu einer Abkühlung über Nord- und einer Erwärmung über Südeuropa. Bei der kalten AMV hingegen kommt es zu einer Erwärmung über Ost- und einer Abkühlung über Westeuropa. Diese Muster sind im Winter stärker ausgeprägt.
Babian, S. | H.W. Rust, J. Grieger, K. Prömmel and U. Cubasch
Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie
Prof. Dr. Ulrich Cubasch
Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie
Dr. Kerstin Prömmel
Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie
Ines Höschel
Freie Universität Berlin, Institut für Meteorologie
Janice Scheffler