MiKlip hat als übergeordnetes Ziel, ein Vorhersagesystem für mittelfristige Klimaprognosen zu entwickeln. Diese umfassen einen Zeitraum von 1 bis 10 Jahren und werden deshalb auch dekadische Klimavorhersagen genannt. Sie schließen die Lücke zwischen kurzfristigen Wettervorhersagen, saisonalen Klimavorhersagen und langfristigen Klimaprojektionen, die bereits heute z.B. in der kurzfristigen Planung von Erntezeiten oder in der langfristigen Planung von Umweltschutz und Klimaanpassung zum Einsatz kommen.
Die Vorhersagbarkeit des Klimasystems beruht darauf, dass bestimmte Prozesse vorhergesagt werden können, wenn die Anfangsbedingungen (aus Beobachtungen) und die physikalischen Gesetze zur Beschreibung des Erdsystems (aus der Theorie) bekannt sind. Die verschiedenen Komponenten des Klimasystems (Atmosphäre, Ozean, Land- und Eismasse) reagieren unterschiedlich schnell auf äußere Einflüsse und weisen somit „Gedächtnisse“ für Klimaprozesse auf verschiedenen Zeitskalen auf. So hat z.B. die Atmosphäre ein „Gedächtnis“ von Tagen, das Meereis und die Landoberfläche von 1-2 Jahren und der Ozean von 1-100 Jahren. Die „Gedächtnisse“ dieser Klimakomponenten ermöglichen daher die Vorhersagbarkeit einer Klimavariable auf der dekadischen Zeitskala.
Mit einem dekadischen Klimavorhersagsystem lässt sich nicht das Wetter der kommenden zehn Jahre für einen bestimmten Tag an einen bestimmten Ort vorhersagen. Vielmehr ist das Ziel, klimatische Tendenzen über längere Zeiträume (z.B. 4-Jahresmittel) und größere Gebiete (z.B. 250-500km) vorherzusagen und als Abweichungen von einem Normalzustand darzustellen.
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